Der 9. Tag „It never rains in … Warszawa“
Tjaja, schön wäre es gewesen. Der heutige Tag beginnt leider nicht gut für mich. Ich kann den Kopf kaum bewegen, habe mir einen Nerv unterhalb des Schulterblattes eingeklemmt und so dürfen Lissi und Rainer die heutige Tour nach Warschau alleine bewältigen. Wir fahren ein kurzes Stück aus Lodz mit dem Auto, da der Verkehr einfach zu dicht ist, und wir nicht unbedingt wieder auf die für uns unbeliebten Bundesstraßen fahren wollen. Es sieht nach Regen aus aber was soll´s; hatten wir doch bis dato auf unserer Reise durch Polen immer Glück mit dem Wetter gehabt … wenn Engel reisen …
Etwas anderes macht die ersten 50 Kilometer bis zum vereinbarten Treffpunkt jedoch zur Hölle für meine beiden Helden. Der extreme Gegenwind aus Osten, der Ihnen mit ca. 5-6 Windstärken direkt von vorne entgegenkommt. Doch die beiden beißen sich durch. Ich glaube, Rainer ist nach dem Ruhetag einfach nur froh, endlich wieder auf seinem geliebten Fahrrad zu sitzen. Bald jedoch geht es ab, wir wollen etwas über die Dörfer fahren, die Landschaft genießen und den hoffentlich ruhigen Verkehr. So habe ich die Gelegenheit, ein paar nette Tourbilder zu machen … aus dem fahrenden Auto heraus … schöne bewegte Bilder … und so fahre ich nach einem kurzen Stück erneut vor.
Ich sitze in unserem stählernen Begleiter und gehe meiner zweiten Lieblingsbeschäftigung auf dieser Tour nach (die 1. ist zwischenzeitlich das Radfahren geworden) ich lese … und bin so in meinem Buch vertieft, dass ich gar nicht mitbekomme, wie es aus Eimern zu Regnen beginnt. Irgendwann bemerke ich das monotone Prasseln der Regentropfen … Scheibenkleister, die beiden sind ja noch unterwegs … also schnell gewendet und entgegen gefahren. Ich sammle Sie ein und bringe Sie 1 km mit dem Bus in Richtung eines schottischen Hochland- Restaurants. Wir trinken entspannt einen Kaffee und warten den Regen ab. Anschließend geht es für meine Helden weiter. Kurz vor der Stadtgrenze treffen wir uns wieder. Ich sammle Sie ein und wir fahren zu unserem Hotel. Es wäre lebensgefährlich, sich diesem Verkehr in dieser Riesenmetropole ohne Radwege und mit sehr schlechtem Straßenbelag zu stellen. Wir sind im Polonian Palace untergebracht, eine angenehme Belohung für die Mühen des Tages.
Am Abend geht es in die Altstadt, wunderschön … Unser Restaurant in einem Garten hinter dem alten Stadtmarkt war der Highlight des Abend, den wir abschließend in der Bar unseres Hotels ausklingen ließen.